Autorin: Lisa Stadler, veröffentlicht auf KURIER.at am 3.2.2012
Mit Versatzstücken einer Obama-Rede lässt Grazer auf interaktiver Website beliebig neue Reden erstellen.
aben Sie Staatstragendes zu verkünden? Obama persönlich wird es für Sie erledigen. Dafür müssen die User einfach nur auf Speechmix.com ihre gewünschten Satzteile auswählen und fertig ist die personalisierte Präsidenten-Rede.
Für Speechmix hat sich Max Min zwei Wochen lang an den Computer gesetzt. Der 33-jährige Grazer ist Musiker. Kein Zufall also, dass er sich bei seinem Projekt “Speechmix” der Methode des Mixens bedient. Die Website ist seit Ende 2011 online und befindet sich noch in der Beta-Phase. “Es gibt momentan ca. 60 Speechmixes der Obama-Rede. Ich werde aber im Laufe der Zeit weitere Reden hinzufügen. Die User können sich dann also aussuchen, welche Rede sie remixen. Ich freu’ mich schon darauf, zum Beispiel einen Werner Faymann zu mixen.” verrät Max Min.
Webprojekte zwischen Schmäh, Kunst und politischem Aktionismus
Aktionen wie die von Max Min sind Beispiele für eine neue Ausdrucksform, die durch die Möglichkeiten des Internets und Social Media entstanden sind: Mit ein bisschen Übung kann jeder kleine Webprojekte umsetzen und diese dann über die sozialen Netzwerke verbreiten. Wenn das Ganze sich auch noch humorvoll mit aktuellen Geschehnissen auseinandersetzt, können sich derartige Aktionen zum virtuellen Selbstläufer entwickeln. Die meisten Internet-Hypes kommen aus dem US-amerikanischen Raum, wir dürfen gespannt sein, ob mit den Politiker-Videos von Max Min vielleicht ein Trend in Österreich seinen Ausgang nimmt.