Dieser Artikel erschien ursprünglich auf derStandard.at
Wie Instagram die generelle Berichterstattung und den Foto-Journalismus verändert
Als in Nordkorea 3G verfügbar wurde, begann David Guttenfelder, Fotograf für Accociated Press, einer der wichtigsten Nachrichten-Agenturen der Welt, seine Eindrücke von dort auf Instagram zu teilen. “Bei den ersten hundert Followern habe ich mich schon gefreut und mehr als zehn Likes waren der Hit”, erzählt Guttenfelder bei der SXSW am Sonntag. Mittlerweile erreicht Guttenfelder über Instagram rund 300.000 Follower und bringt ihnen so die Situation an Krisenherden näher.
Instagram wird von den meisten Usern für leichtes Entertainment und Lifestyle-lastigen Content (z.B. Cats of Instragram) genutzt, der ernste Inhalt von Accounts wie jenem von Guttenfelder, syrischen Oppositionellen oder dem Time Magazine werden aber genauso angenommen. Kira Pollack, die mitunter den Instagram-Account des Time Magazins betreut, betont, dass gerade die Mischung zwischen ernsten und unterhaltsamen Inhalten auf Instagram für die User interessant ist und gutes Feedback bekommt. Der Großteil des Contents des Time-Accounts ist aber dennoch eher leicht verträglich.
Aktualität
So wird bei Time immer mehr auf aktuelle Postings Wert gelegt. Das reicht von schnellen Reaktionen nach den Oscars oder den Grammys, was aufgrund der Beliebtheit der Fotos die Reichweite der Accounts steigert bis hin zu bewusster Berichterstattung über Instagram, bei der die Fotografen auch angehalten werden, auf ihren Instagram-Accounts zu posten. “Aus der Sicht des Journalisten ist Instagram ganz besonders spannend, da es so schnell ist. In der Sekunde, in der ich das Foto mache, ist es auch schon online und bekommt Feedback”, meint Guttenfelder.
Auswahl
Auf die Frage, welche Fotos er auf Instagram teilt und welche er mit seiner professionellen Kamera der Agentur weiterschickt, erklärt Guttenfelder, dass es Überschneidungen gibt, er aber nachdenkliche, subtile Inhalte eher auf Instagram teilt. Zusätzlich dient Instagram den Agenturen auch immer öfter als Quelle für Fotos, die von “normalen Bürgern” gemacht wurden. (Lisa Stadler, derStandard.at, 10.3.2014)
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