Algorithmen

W24 Spezial lud zu 1,5 Stunden Diskussion über Fake News, Algorithmen und einiges mehr, was derzeit den Journalismus beschäftigt. Katharina Schell, Mitglied der APA-Chefredaktion, wies darauf hin, dass man die verschiedenen Aspekte von „Fake News“ beachten soll und der Begriff eigentlich schon viel zu inflationär verwendet wird, womit sie vollkommen recht hat. Unterschieden werden muss zwischen gezielter Beeinflussung/Propaganda, die es in die Medien schafft, Fehlern seitens der Medien, Zeitungsenten, Reinfallen auf falschen User Generated Content und auch komplett erfundenen Storys mit dem Ziel der Monetarisierung.

19400211_10213767477327449_1604268708316789248_oMythos „Gratis-Falle“

Wie jede Diskussion über Medien gelangten auch wir zu dem Argument, dass die Medien den großen Fehler gemacht hätten, online ihre Inhalte gratis anzubieten. Dem widersprach Gregor Kucera von der Wiener Zeitung sehr eloquent, indem er darauf hinwies, dass auch in Print ein sehr großer Teil der Einnahmen durch Werbung generiert wird und der Kaufpreis nur einen Teil des Vertriebs finanziert. Es ist auch ein Mythos, dass der Vertrieb der Inhalte online nichts kostet.

Algorithmen per se sind nicht böse

Besorgt zeigte sich Fritz Hausjell, Medienhistoriker & Journalismusexperte der Uni Wien über Algorithmen, die zunehmends Einfluss auf unseren Medienkonsum nehmen. Das ist auch durchaus gerechtfertigt, vor allem, weil wir KonsumentInnen meist keinen Einblick haben, wie diese Algorithmen genau funktionieren. Deshalb heißt das aber nicht, dass sie per se schlecht sind. Wenn Medienunternehmen verantwortungsvoll mit der Gestaltung dieser Algorithmen umgehen, können diese einen großen Vorteil für die User bedeuten.

So kann eine individuell aufbereitete Startseite die Freude am Medium enorm erhöhen – solange relevante internationale Nachrichten zum Beispiel trotzdem im Aufmacherbereich sind und die Überraschung durch das Medium nicht verloren geht. Die ganze Diskussion gibt es hier zum Nachschauen, sie dauert für TV-Verhältnisse ewige 1:25 Stunden, es war trotzdem extrem schnell vorbei und man könnte natürlich wochenlang über all diese Themen sprechen und ins Detail gehen.

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  • June 22, 2017